Mit Sicherheit das sicherste Glas

Glas ist ein Material, welches wie kaum ein anderer Baustoff begeistert. Moderne Außenverglasungen lassen gezielt Tageslicht in den Raum und heben die Barriere zwischen dem Inneren und der Natur auf. Glas kann im Außen- und Innenbereich vielfältig zum Einsatz kommen z.B. bei Ganzglastüren, Treppenstufen und Brüstungen bis hin zu komplett verglasten Aufzugsanlagen und Glasmöbeln.

Sicherheitsglas, das im Bereich öffentlicher Bauten vorgeschrieben ist, gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Zwei Produkte spielen dabei die größte Rolle: Einscheibensicherheitsglas (ESG) und Verbundsicherheitsglas (VSG). Gefährlich kann es z.B. dort werden, wo veraltete Glasscheiben in Türen oder Fenstern zu Bruch gehen und scharfkantige Glasstücke für ein hohes Verletzungsrisiko sorgen. Wirksam helfen kann hier Sicherheitsglas.

Für den Einbruchschutz sind beide Gläser geeignet

Im Bereich des Einbruchschutzes wird ESG als „Alarmglas“ eingesetzt. Wenn es zerbricht, wird eine aufgedruckte, stromleitende Schleife durchtrennt und dadurch der angeschlossenen Alarmanlage ein Glasbruch angezeigt. VSG hingegen verspricht im Rahmen des Einbruchschutzes zusätzliche aktive Sicherheit. Diese wird anhand von Sicherheitsklassen bemessen: Die Klassen P1A bis P5A werden als „durchwurfhemmend“ bezeichnet, während die stärkeren Klassen P6B bis P8B „durchbruchhemmend“ heißen. Für einen wirksamen Einbruchschutz im Privatbereich sind die Sicherheitsklassen ab P5A die richtige Wahl: „Sie halten den Einbrecher lange genug auf, um ihn zum Rückzug zu bewegen“. Diese geprüfte Sicherheit findet in UNIGLAS® SAFE Sicherheitsglas ihren Platz.

ESG – Einscheiben-Sicherheitsglas

ESG ist ein thermisch vorgespanntes Glas. Während des Herstellungsprozesses wird das Glas auf über 600 °C erhitzt und anschließend sehr schnell durch Anblasen mit Luft abgekühlt. Das Glas wird so in einen Eigenspannungszustand versetzt, d.h. im Kern entsteht Zug- und an der Oberfläche eine Druckspannung. Dadurch wird eine erhöhte Belastbarkeit der passiven Sicherheit (Stoß-, Schlag- und Biegefestigkeit, Temperaturwechselbeständigkeit) erreicht. Geht ESG aufgrund überhöhter mechanischer oder thermischer Belastung zu Bruch, zerfällt es meist in stumpfkantige, lose zusammenhängende Scherben. Diese stellen eine weitaus geringere Verletzungsgefahr dar. Für konstruktive Anwendungen, bei denen das Glas über entsprechende Bohrungen befestigt wird, kommt ESG wegen seiner erhöhten Biege-Zug-Festigkeit zum Einsatz. Beispiele dafür sind Glastüren, Ganzglasanlagen, Schiebetüren, Lichtausschnitte von Innentüren oder Duschverglasungen. Leider werden hier zumeist Scheiben aus normalem Floatglas eingesetzt. Diese können bei einem Unfall gefährliche Scherben und Schnittkanten bilden.

VSG – Verbund-Sicherheitsglas

VSG hält dank seiner mindestens zwei Glasscheiben, die mittels einer zähelastischen, widerstandsfähigen Spezial-Folie miteinander verbunden sind, auch größere Gewalt aus. Bei einer Beschädigung bleiben die Glassplitter an der Folie haften und die Scheibe behält eine hohe Resttragfähigkeit. Damit eignet sich VSG perfekt zur Verhinderung von Abstürzen aus höheren Stockwerken. Balkontüren, Geländer, Umwehrungen, bodentiefe Fenster und Fenster mit Unterlicht stellen nur einige der Einsatzmöglichkeiten des Glases dar. Auch für Vordächer eignet sich VSG bestens.

Erweiterte Sicherheitseigenschaften erlangt VSG, wenn unterschiedliche Glasarten (ESG, TVG), Glas- und Folienstärken kombiniert Verwendung finden. Damit ist die Resttragfähigkeit und Reststandsicherheit gegeben, denn die Glaskonstruktion ist in der Lage im Bruchfall sich selbst bzw. eine definierte Last über eine bestimmte Zeitspanne hinweg zu tragen.

TVG – Teilvorgespanntes Glas

Der Herstellung von TVG ist ähnlich wie bei ESG. Der Unterschied liegt darin, dass der Abkühlvorgang der Glasscheibe nach dem Erhitzen auf über 600 °C langsamer erfolgt als bei ESG. Dies führt zu einer höheren Widerstandsfähigkeit bei thermischen und mechanischen Anforderungen. Wegen seines niedrigeren Vorspanngrades ist bei TVG ein Spontanbruch durch Nickelsulfid-Einschlüsse ausgeschlossen (Verzicht auf Heat-Soak-Test). Die physikalischen Eigenschaften von TVG liegen zwischen den von nicht vorgespanntem Float-Glas und ESG. Das Bruchverhalten ähnelt dem von Float-Glas (Risse, strahlenförmig vom Bruchzentrum). Sind Biegefestigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit von normalem Float-Glas nicht ausreichend und ESG wegen seiner Brucheigenschaft (Krümel, bieten nicht die geforderte Reststandsicherheit) nicht geeignet, kommt TVG als VSG zum Einsatz. Nur in dieser Verbindung entsteht ein Sicherheitsglas, welches die konstruktiven, vor allem aber die aktiven und passiven Sicherheitseigenschaften bestmöglich in sich vereint.

Faszination Glas
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Passive Sicherheit

Dies bedeutet, dass bei Bruch einer Scheibe ein ausreichender Splitter- und damit Verletzungsschutz gewährleistet ist, z.B. bei Verglasungen in Schulen und Kindergärten.

Aktive Sicherheit

Dies bedeutet, dass die Verglasung definierten Angriffen zur Durchdringung standhält. Sie kommt zum Einsatz bei Einbruch-, Durchwurf- und Durchschusshemmung oder auch bei Explosionshemmung. Geregelt wird dies durch Normen vom Verband der Sachversicherer (VdS). Auch Überkopf- und absturzsichernde Verglasungen bedeuten aktive Sicherheit.

Konstruktive Sicherheit

Kommt es bei VSG zum Bruch oder zu Beschädigungen, bietet UNIGLAS®SAFE (4.0MB) Sicherheitsglas Reststandsicherheit und Resttragfähigkeit, z.B. bei Geländern, Stützen und Treppenstufen.

SAFE Einscheibensicherheitsglas

Sicherheit: Einscheibensicherheitsglas (489KB)